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Brauchen wir ein neues Normal? - Was, wenn dein Gehirn anders tickt?
Brauchen wir ein neues Normal?
Was, wenn dein Gehirn anders tickt?
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Brauchen wir ein neues Normal?
Was, wenn dein Gehirn anders tickt?
- UT6
Es gibt kein Normal – und kein normales Gehirn, wie Lisa Budzinski herausfindet. Tourette, ADHS und Autismus sind ein Ausdruck von Neurodiversität. Bei einem Gehirntest erfährt Lisa, was in ihrem Gehirn anders ist als bei Stella, die Tourette hat.
Brauchen wir ein neues Normal?
Was, wenn dein Gehirn anders tickt?
- Gesundheit
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- UT6
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Es gibt kein Normal – und kein normales Gehirn, wie Lisa Budzinski herausfindet. Tourette, ADHS und Autismus sind ein Ausdruck von Neurodiversität. Bei einem Gehirntest erfährt Lisa, was in ihrem Gehirn anders ist als bei Stella, die Tourette hat.
Presenterin Lisa lernt die 26-jährige Medizinstudentin Stella kennen. Bis vor ein paar Jahren war sie „ganz normal“, aber das änderte sich schlagartig, als sie begann, unpassende Worte herauszuschleudern und Grimassen zu schneiden: verbale und motorische Tics, Diagnose: Tourette-Syndrom.
Die Frage, wo die Grenze zwischen normal und nicht normal verläuft, führt Lisa zu Prof. André Frank Zimpel an die Uni Hamburg. Der Psychologe und Pädagoge untersucht am Zentrum für Neurodiversitätsforschung, wie unterschiedlich unsere Gehirne arbeiten und welche Auswirkungen das haben kann. Er selbst ist vom Phänomen der Synästhesie betroffen: So sieht er zum Beispiel Farben, wenn er Töne hört. Sein Fazit: Ein normales Gehirn gibt es nicht.
Normal gibt’s nicht
Hinter dem Begriff Neurodiversität steht das Verständnis, dass z. B. ADHS, Autismus, Trisomie 21 oder Tourette keine Störung oder Krankheit sind, sondern neurobiologische Varianten, die zur Bandbreite unserer Entwicklung gehören. Ein solches Gehirn wird in der Fachliteratur divergent genannt, weil es vom Durchschnitt abweicht.
Bisher stoßen Kinder und Erwachsene, deren Gehirne von dieser erwarteten Norm abweichen, auf hohe Hindernisse, im Schulsystem wie in der Arbeitswelt. Legasthenie und Dyskalkulie sind ebenfalls Varianten solcher Divergenz. Prof. Zimpel ist jedoch überzeugt: Diese Menschen haben kein Defizit, sondern oft unentdeckte Potentiale. Er plädiert dafür, die Diversität der Gehirne zu respektieren - und die Stichworte Inklusion und Barrierefreiheit auch für unterschiedliche Wahrnehmungen und Reaktionsmuster umzusetzen.
Tickt dein Gehirn auch anders?
Mit Terra Xplore wollen Lisa und Stella herausfinden, wie unterschiedlich ihre Gehirne funktionieren und machen einen Test: Du kannst selbst miterleben, wie sprachliches und bildliches Denken, Impulskontrolle und Aufmerksamkeitsumfang gemessen werden, und eine Idee davon bekommen, inwieweit auch dein Gehirn andersartig ist.
Die Erkenntnisse sind für Lisa und Stella überraschend. Sie wissen jetzt: Da gibt es noch so viel Potential zu entdecken. Und wir alle befinden uns irgendwo im vieldimensionalen Koordinatensystem der Neurodiversität.
Stab
- Moderation - Lisa Budzinski